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Thujahecke, Sorgenkind
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Sorgenkind Thujahecke. Als Heckenpflanze ist Thuja occidentalis, insbesondere die Sorte ‘Smaragd‘, sehr beliebt. Der schlanke Wuchs (max. 1–1,8 m breit) bei relativ geringer Endhöhe von „nur“ 5 - 7 Metern empfehlen diese Sorte auch für kleinere Grundstücke. Allerdings macht das Wetter den Lebensbäumen in den letzten Jahren sehr zu schaffen bzw. sie werden von Schädlingen, die sich witterungsbedingt gut vermehren, verstärkt heimgesucht. Besonders auf nicht optimalen Standorten macht sich dies bemerkbar. Die Thuja hat ein flaches, oberflächennahes (in den oberen 15 cm) Wurzelsystem, nur einige Hauptwurzeln gehen etwas tiefer. Dadurch reagieren sie besonders empfindlich auf Trockenheit, da sie nicht auf Wasser aus tieferen Bodenschichten zugreifen können. Gleichzeitig sind sie staunässeempfindlich. Somit sind sowohl sehr leichte Böden mit geringem Wasserhaltevermögen wie auch schwere Böden gleichermaßen problematisch. Die in den letzten Jahren häufigeren Wetterextreme führen zu Schäden an den feinen Haarwurzeln, die Wasser- und Nährstoffaufnahme ist dadurch behindert und es kann zu einer nichtparasitären Nadelbräune kommen. Besonders schnell und gravierend zeigen sich diese Schäden in den ersten beiden Anwachsjahren, dabei gilt: je größer die Pflanzgröße umso stärker die Reaktion. Dies kann bis zu einem raschen Absterben führen. Eine Reaktion speziell der Sorte ‘Smaragd‘ auf wetter-/standort bedingte Stresssituationen ist das dunkelgrün-schwarze verfärben ganzer Nadelpartien. Auch ältere Bäume können geschwächt werden, so dass Sekundärschädlinge wie z.B. Thujaborkenkäfer auftreten. Daher muss eine ausreichende Bewässerung sichergestellt werden, am Besten in Form einer Tropfbewässerung. Auch im Winter müssen immergrüne Gehölze in der frostfreien Zeit mit Wasser versorgt werden, sonst vertrocknen sie! Falls der Herbst trocken bleibt, muss auch jetzt noch gewässert werden. Doch Vorsicht bei Lehmböden – es darf nicht zu nass sein! Neben diesen Standortproblemen treten besonders in warmen Jahren verstärkt Baumläuse der Art Cinara cupressivora auf. Sie sind fast 4 mm groß, braun und saugen in dichten Kolonien an den inneren Trieben der Thujas. Dort werden die Zweige braun und es kommt zu Nadelfall. Auf dem abgesonderten Honigtau siedeln sich außerdem Rußtaupilze an, die einen schwarzen Belag zurücklassen. Ein wiederholtes Abspritzen des Stammes und der Äste mit einem scharfen Wasserstrahl oder das Anbringen von mehreren Leimringen kann die Zahl der Rindenläuse deutlich reduzieren. Ende April/ Anfang Mai sollte verstärkt kontrolliert werden. Die Bekämpfung erfolgt dann ab den ersten Funden mit Pflanzenschutzmitteln gegen Blattläuse, wie z. B. Neudosan Neu Blattlausfrei. Sofern Temperaturen und Sonneneinstrahlung es erlauben, kann auch ein ölhaltiges Präparat eingesetzt werden. Diese Blattlausart kann zwar massive Schäden verursachen, in dem ganze Triebe absterben, doch wesentlich gefährlicher ist der Thujaborkenkäfer. Tritt er auf, verdorren einzelne Bäume einer Hecke. Untersucht man die Äste und Stämme dieser Bäume, findet sich eine Vielzahl von etwa stecknadelkopfgroßen Löchern in der Rinde und darunter die durch Käferlarven verursachten Fraßgänge. Der Schlupf als Käfer erfolgt im Mai/Juni, danach Reifungsfraß und später Eiablage. Ein erster Hinweis auf den Reifungsfraß sind abgeknickte Kurztriebe. Mittel gegen beißende Insekten können jetzt die Käfer bekämpfen. Gegen die Larven, die den eigentlichen Schaden machen, können keine Mittel eingesetzt werden. Stellt man einen Stammbefall fest, sollte der Baum noch vor Schlupf der Käfer entfernt werden. Eine Ersatzpflanzung in die Lücke ist möglich, jedoch schwierig, da sich die Jungpflanze in Konkurrenz zu den bereits eingewurzelten Nachbarpflanzen befindet. Und geschwächte Pflanzen werden nicht nur vom Borkenkäfer bevorzugt befallen, denn es gibt ja auch noch Spinnmilben, Schildläuse und Pilzerkrankungen… Fazit: Thujas leiden immer mehr unter Wetterkapriolen und ungünstigen Standorten. Soweit dies nicht direkte Auswirkungen (Vertrocknen) hat, sind sie dadurch anfälliger für Krankheiten und Schädling. Es ist daher grundsätzlich wichtig, die Lebensbäume durch eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung zu stärken, damit sie widerstandsfähiger gegenüber Schadorganismen sind. Von Neupflanzungen auf ungünstigen Standorten sollte man absehen.
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