Veredeln: Auf das richtige Handwekszeug kommt's an

Zum Veredeln gibt es spezielle Veredlungsmesser. Ein Spezialwerkzeug ist das Okuliermesser, das je nach Einsatzzweck in den verschiedensten Ausführungen mit und ohne Rindenlöser angeboten wird. Gute Okuliermesser mit Nußbaumgriffen kosten zwischen 30-40 Euro. In der gleichen Preisklasse, aber mit einer längeren Klinge versehen sind die Kopuliermesser. Für diese Veredlung ebenfalls geeignet ist die leichte Kopulierhippe mit leicht gebogener Klinge. Ein Klassiker unter den Messern ist die Baumschulhippe, ein Allround-Werkzeug für jeden Obstfreund. Die Klinge ist größer und stärker gebogen als bei den vorgenannten Modellen und eignet sich besonders zum aufputzen in der Baumschule, aber auch überall dort, wo kräftigere Triebe entfernt werden müssen. Für schwere Arbeiten steht dann die sehr stabile Schwunghippe zur Verfügung, die in der Handhabung allerdings etwas Übung und Gewöhnung braucht. Hippen kosten je nach Ausführung zwischen 40-60 Euro und sind wie die übrigen Gärtnermesser nur im Fachhandel erhältlich.
Doch auch das beste Messer wird einmal stumpf, deshalb brauchen sie auch eine spezielle Pflege. Gerade bei den Veredlungsarbeiten kommt dem präzisen Schnitt eine besondere Bedeutung zu. „Haarscharfe“ Schnitte erzielt man durch einseitiges abziehen auf einem Naturstein, dem sogenannten „Belgischen Brocken“. Anschliessend kann man die Klinge für eine lange Lebensdauer noch mit einem Pflegeöl einreiben.


Abziehen des Messers auf einem belgischen Brocken

© DLR





Veredlungsmesser: Walnuss-Veredlungsmesser mit 2 Klingen, 2 Okuliermesser, Kopuliermesser, leichte Kopulierhippe, schwere Schwunghippe (von links nach rechts)

© DLR


=> Veredeln mit der Chip-Buding-Methode

=> Veredeln von Obstbäumen - eine uralte Technik


werner.ollig@dlr.rlp.de     www.gartenakademie.rlp.de