Nelken - wieder groß in Mode!

Nelken waren lange Zeit äußerst beliebt, dann galten sie ab den 70er-Jahren als Inbegriff des Altbackenen und Spießigen. Immer mehr verschwanden sie aus Blumengeschäften und auch aus den Gärten. Jetzt sind sie wieder sehr im Kommen und das zu Recht! Nelken sind unkomplizierte Pflanzen für Garten und Balkon!
Nelken sind unkompliziert!
Beheimatet sind die Nelken in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel, besonders viele im Mittelmeerraum, insbesondere im Gebirge. In der Regel handelt es sich um Stauden, selten um ein- oder zweijährige Pflanzen.
Die schmalen, linearen Blätter in meist bläulichem Grün weisen darauf hin, dass sie trockenen Standorten angepasst sind: Die grasartigen Laubbüschel bieten eine geringe Blattoberfläche und die Wachsschicht darauf verringert zusätzlich die Verdunstung. So können sie auf wasserdurchlässigen Böden in sonniger Lage gut gedeihen und zeitweise Trockenheit überstehen. Viele Nelken haben eine Vorliebe für kalkhaltige Böden, lediglich die Heidenelke (Dianthus deltoides) bevorzugt neutrale bis leicht saure Böden. Da sie trockene Sommer vergleichsweise gut überstehen, gelten Nelken als relativ „pflegeleicht“, zumal sie kaum von Schädlingen befallen werden. Stehen sie sonnig und in lockerem Verbund auf nicht zu stickstoffreichem Boden, so tritt auch der Nelkenrost kaum auf.
© DLR
Nelken sind vielfältig!
Dianthus, wie der botanische Name der Nelke lautet, gibt es in mehreren hundert Arten und vielen Sorten. Viele Nelken, insbesondere die Wildarten, sind nektarreich und Nahrungslieferant für Insekten und Schmetterlinge, somit eine Bereicherung für jeden (Natur-) Garten. Nelken lassen sich gut kreuzen, daraus resultiert ihre Vielfalt. Es gibt sie gefüllt oder ungefüllt, von Weiß über Rosa- bis zu Bordeauxtönen, aber auch in Champagner-, Gelb-, Orange- und Mintgrün-Varianten oder mehrfarbig. Man findet niedrige, polsterbildende Arten, die man als Flächendecker einsetzen kann und hohe, filigrane Nelken, die gut zwischen andere Trockenstauden passen. Neben Hängeformen für die Balkonkästenbepflanzung gibt es auch solche mit langen Stielen und schweren Bütenköpfen, die gern als Schnittblumen verwendet werden. Nicht zu vergessen die duftenden Arten und Sorten…
Hier einige Beispiele: Die Sand-Nelke (Dianthus arenarius) ist mit nur 20 cm Höhe ein „Zwerg“, der sich zur Bepflanzung von Heidegärten aber auch von Trögen eignet. Ebenfalls niedrige, wintergrüne Polster bilden die Pfingstnelken (Dianthus Gratianopolitanus) und die Federnelken (Dianthus plumarius). Etwa 50 cm hoch wird die Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), eine heimische Trockenrasenpflanze, die sich für eine naturnahe Gartengestaltung einsetzen lässt. Die Garten- oder Landnelke, auch Edelnelke genannt, (Dianthus caryophyllus) erreicht 40 bis 80 cm Höhe. Sie wird meist als gefüllte Sorte angebaut und eignet sich auch gut als Schnittblume. Bartnelken (Dianthus barbatus) mit ihrem aus vielen Einzelblüten gebildeten Blütenbüschel sind mit 50 bis 60 cm etwas niedriger. Sie gelten als klassische Bauerngartenpflanze und passen sowohl ins Staudenbeet, zwischen Rosen als auch in die Vase. Die Gebirgshängenelken (Dianthus caryophyllus-Sorte) sind für Ampeln und Balkonkästen geeignet. Viele Nelkenarten bzw. -sorten zeichnen sich durch einen betörenden Duft aus, bei anderen wurde er weggezüchtet. Den stärksten Duft findet man unter Bartnelken, Pfingstnelken, Federnelken und Prachtnelken. Manchmal weist bereits der Sortenname wie z.B. bei der Federnelkensorte ‘Duftwolke’ darauf hin. Bei anderen wie z.B. den Gartennelkensorten (Dianthus caryophyllus) ‘Grenadin’ und 'Devon Cream®,' der Sorte 'Tropic Butterfly®' (chinesischen Nelke, Dianthus chinensis) und der Pfingstnelkensorte (Dianthus Petraeus) 'Pink Heaven' ist dies erst aus der Sortenbeschreibung ersichtlich. Manche Gärtnereien bieten daher „Duft-Nelken“ an. Dies ist keine spezielle Art oder Sorte, sondern lediglich eine Zusammenstellung duftender Nelkensorten, die diese Gärtnerei in ihrem Sortiment führt.
Nelken pflanzen und vermehren
Nelken sind in unseren Breiten winterhart. Ob es sich bei der jeweiligen Sorte um eine 2-jährige Art oder eine mehrjährige Staude handelt, dazu gibt es manchmal unterschiedliche Angaben. Der Grund liegt meist darin, dass diese Pflanze unter günstigen Bedingungen zwar mehre Winter überstehen kann, dann aber zum Verkahlen neigt. Ab dem 3. Standjahr sieht sie somit nicht mehr so gut aus. Bei solchen Arten- und Sorten wie z.B. den Bartnelken, hat sich daher ein zweijähriger Anbau eingebürgert. Doch auch andere Nelkenarten können ausgesät werden. Polsterbildende Nelken gelten als Stauden. Aber auch sie können nach einigen Jahren in der Mitte verkahlen. Spätestens dann ist es an der Zeit, sie im Frühjahr zu teilen und neu einzupflanzen. Neben einer Vermehrung erhält man so gleichzeitig eine Verjüngung der Pflanze. Eine weitere Methode der Vermehrung ist über Stecklinge. Dazu werden im Spätsommer oder Herbst gesunde Triebe abgeschnitten. Sie sollten keine Blüten aber mindestens 3 Blattknoten haben. Nachdem die unteren Blätter entfernt wurden, steckt man sie in gut durchlässige Erde. Innerhalb der nächsten 6-8 Wochen erfolgt die Bewurzelung. Im nächsten Mai kann die die junge Nelke dann im Beet oder im Balkonkasten eingepflanzt werden.
Nelken waren lange Zeit äußerst beliebt, dann galten sie ab den 70er-Jahren als Inbegriff des Altbackenen und Spießigen. Immer mehr verschwanden sie aus Blumengeschäften und auch aus den Gärten. Jetzt sind sie wieder sehr im Kommen und das zu Recht! Nelken sind unkomplizierte Pflanzen für Garten und Balkon!
Nelken sind unkompliziert!
Beheimatet sind die Nelken in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel, besonders viele im Mittelmeerraum, insbesondere im Gebirge. In der Regel handelt es sich um Stauden, selten um ein- oder zweijährige Pflanzen.
Die schmalen, linearen Blätter in meist bläulichem Grün weisen darauf hin, dass sie trockenen Standorten angepasst sind: Die grasartigen Laubbüschel bieten eine geringe Blattoberfläche und die Wachsschicht darauf verringert zusätzlich die Verdunstung. So können sie auf wasserdurchlässigen Böden in sonniger Lage gut gedeihen und zeitweise Trockenheit überstehen. Viele Nelken haben eine Vorliebe für kalkhaltige Böden, lediglich die Heidenelke (Dianthus deltoides) bevorzugt neutrale bis leicht saure Böden. Da sie trockene Sommer vergleichsweise gut überstehen, gelten Nelken als relativ „pflegeleicht“, zumal sie kaum von Schädlingen befallen werden. Stehen sie sonnig und in lockerem Verbund auf nicht zu stickstoffreichem Boden, so tritt auch der Nelkenrost kaum auf.


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