Kranke Pflanzen - Wer hilft?
Bevor eine Pflanze aufs gerade Wohl behandelt wird, sollte zuerst einmal die Schadursache geklärt werden. Es gibt hierzu zwar genügend Informationsmaterial auf dem Markt, doch oft es für den Hobbygärtner schwer, die genaue Schadursache zu erkennen. Grund dafür ist, dass zahlreiche Schadsymptome unterschiedliche Ursachen haben können.
Wer oder was schädigt meine Pflanzen?Grundsätzlich muss man zwischen parasitären und nichtparasitären Ursachen unterscheiden. In vielen Fällen treten beide gleichzeitig auf. Parasitäre Krankheitserreger sind Schädlinge, Pilze, Bakterien und Viren. Ein Nachweis der größeren ‘Individuen’ ist noch relativ einfach - auch von einem Laien - zu führen. Jedoch ab den pilzlichen Erregern fangen die Nachweisschwierigkeiten schon an. Noch schwieriger ist das Erkennen der nichtparasitären Ursachen. Dies sind Einflüsse wie falscher Standort, Wasser- und Nährstoffmangel bzw. -überschuss, schlechte Licht- bzw. Klimaverhältnisse, Abgase, falsche Pflanzenschutzmaßnahmen und, und, und ....
Wer kann helfen ??





Erst die genaue Bestimmung der Schadursache ist die Voraussetzung einer erfolgreichen und vor allem einer umweltschonenden Abwehrmaßnahme. Im Saarland werden diese Untersuchungen vom Pflanzenschutzamt durchgeführt.

Kontaktadresse:Landwirtschaftskammer für das Saarland:
- Pflanzenschutzamt -
Lessingstraße 12
66121 Saarbrücken
Tel. : 0681/66505-37 Fax: 0681/66505-12

Pflanzenmaterial kann an diese Adresse geschickt oder persönlich vorbei gebracht werden. Dabei sollten jedoch folgende Punkte beachtet werden
Pflanzenproben

  • ein Telefongespräch vorab wäre sinnvoll
  • je größer die Probe ist, umso genauer kann die Diagnose sein (s. Abb.); einige schwärzlich verfärbte, angeschimmelte oder vertrocknete, auseinanderbröckelnde Blätter geben den Fachleuten keine Chance für eine zuverlässige Aussage.
  • wichtig ist die Übergangszone von gesunden zu kranken Pflanzenteilen
  • da die Ursache auch im Wurzelbereich liegen kann, auch von dort Proben entnehmen, bzw. die ganze Pflanze vorbeibringen

Beim Postversand ist zusätzlich zu beachten:
  • die verschiedenen Pflanzenteile sind in Zeitungspapier einzuwicklen und dann erst in einen Plastikbeutel zu stecken
  • Wurzelballen sorgfältig umhüllen, da sonst auf dem Transport die oberirdischen Pflanzenteile stark verschmutzen und u.U. unbrauchbar werden
  • jeder Probe sollte ein kurzes Begleitschreiben beiliegen mit Hinweisen über die Pflanzenart, Standortbedingungen und evtl. bisher durchgeführte Pflanzenschutzmaßnahmen
  • die Proben nicht vor dem Wochenende verschicken, da sie sonst unnötig lange bei der Post liegen
  • Schädlinge (Käfer, Raupen etc.) mit wenig Futter in Kunststoffgefäßen (Filmdosen haben sich bewährt) geben - Deckel mit Luftlöchern versehen; Schadbild an der Pflanze beschreiben.
Verschiedene BeratungsmöglichkeitenIst die Schadursache bekannt, erfolgt seitens des Pflanzenschutzamtes die Beratung. In Fällen, bei denen wirksame Gegenmaßnahmen genannt werden, ist natürlich die Zufriedenheit der Ratsuchenden groß. Oft können sich die Schaderreger aber erst entwickeln, wenn falsche Kulturbedingungen mitspielen. Hier bringt es nichts, wenn nur die Symptome bekämpft werden. Es wäre besser, stark befallene Pflanzen durch neue, standortgerechte zu ersetzen. Doch wer hört das schon gerne?
Die Beratung des Pflanzenschutzamtes ist kostenlos - für eine Untersuchung im Labor müssen Gebühren erhoben werden.
Einzelberatungen sind naturgemäß sehr zeitaufwändig; viel effektiver sind Gruppenberatungen. Hierzu bieten die Mitarbeiter des Pflanzenschutzamtes verschiedene (Dia-)Vorträge an. Interessierte Vereine und Verbände sollten sich dazu aber frühzeitig anmelden.
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