Sicherung der Langlebigkeit von Tropfbewässerungssystemen |
Vortrag anlässlich des Bewässerungsseminars am 15.03.2006 in Oppenheim Norbert Mayer, Forschungsanstalt Geisenheim - Fachgebiet Gemüsebau (Tabelle in der PDF-Datei im Anhang!) Tropfbewässerung kann viele pflanzenbauliche Vorteile bringen. Neben größerer Wassernutzungseffizienz und verringerter Infektionsgefahr gegenüber Pilzen und Bakterien - zumindest in regenarmen Perioden - steht der Vorteil der gleichmäßigen Verteilung von Wasser und Nährstoffen im Vordergrund. Die Gleichmäßigkeit der Wasserverteilung von Tropfbewässerungsanlagen hängt von den Druckverhältnissen im System (Höhenunterschiede im bewässerten Gelände, Leitungslänge, Tropferabstände, Wasserabgabe pro Tropfstelle), der Druckabhängigkeit der Wasserabgabe und der Bewässerungshäufigkeit ab. Das Verstopfungsrisiko beschränkt maßgeblich die Wasserverteilgenauigkeit und damit die Langlebigkeit einer Tropfbewässerungsanlage. Als Ursachen für verstopfte Tropfelemente kommen zunächst Feststoffe in Frage, die im Wasserstrom transportiert werden und sich in den Tropfelementen ablagern. Hohe Karbonathärte führen zur Verkalkung der Tropfsysteme. Wasserlösliche Eisenverbindungen oxidieren bei Sauerstoffkontakt, fallen aus und können Tropfstellen verstopfen. Mikroorganismen wachsen in Tropfleitungen und können mit Schwebstoffen Partikel bilden, die die Tropfelemente verstopfen. Bestimmte Mikroorganismen verstärken Probleme mit Eisen, da sie ihre Energie durch die Oxidation des Eisens im Wasser gewinnen. Bei unterirdischer Verlegung droht das Einwachsen von Pflanzenwurzeln. Das Verstopfungsrisiko lässt sich mit einer Wasseranalyse abschätzen. Tabelle 1: Wasserqualität und Verstopfungsrisiko bei Tropfbewässerung Quelle: Mosler (1998)
Moderne Tropfbewässerungssysteme bieten einen gewissen Schutz gegen Verstopfungen durch Feststoffe. Deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Tropfbewässerungsprodukten scheinen aber nicht feststellbar. Entscheidend ist die optimale Filterung. Unabdingbar sind Sieb- oder Rillenscheibenfilter mit Partikelgrößen von 0,1 mm. Hohe Sandfrachten können zusätzlich Sandseparatoren erfordern. Bei Entnahme aus Oberflächenwasser mit starker Verschmutzung durch organische Stoffe sind Sandfilter als Vorfilter empfehlenswert. |
|