Portugieser, Blauer

Merkmale:
Triebspitze nur ganz schwach behaart, fast kahl, glänzend gelblich-grün;
Blatt groß, glatt, glänzend grün, 3-(5)-lappig, Blattrand grob gezähnt, junge Blätter mit rötlich-bräunlichem Anflug;
Traube mittel bis groß, konisch, dichtbeerig;
Beere rundlich bis leicht oval, pflaumenblau, beduftet, dünne Beerenhaut, schwache Beerensaftfarbe.
Eigenschaften:
geringe Lageansprüche, große Winter- undSpätfrostanfälligkeit,
empfindlich gegen Peronospora, Oidium, Schwarzfleckenkrankheit und Roten Brenner,
blühfeste, reichtragende Sorte, bis weit über 120 hl/ha möglich,
Mostgewicht um 65° Oechsle.
Wein:
hellroter, frischer, zarter, leichterer Wein, bei höherem Mostgewicht mehr Farbe und Körper.
Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 4980 ha.
Synoyme:
-
Klonbezeichnung:
Bu 3, Bu 29
175, 1855
N 41, N 43, N 44, N 45, N 47
We II



Klon: N 41, N 43, N 44, N 45, N 47
Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz
Anschrift:
Breitenweg 71, 67435 Neustadt an der Weinstraße, Tel.: 06321/6710, Fax: 06321/671222,
mailto:gerd.goetz@dlr.rlp.de, http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/
Selektionsziele:
Gesundheit, Reife, Ertragssicherheit
Selektionsdauer:
seit 1936
Ausgangsklonzahl:
-
Sanitärer Status:
Klon N 41 - Virustest 1982 (Neustadt); Mauketest ab 1989 (Neustadt)
Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
1,127 (Klone insgesamt)
Leistungsdaten:

Mittel aus:
1990-2002
Klon:
N 41
N 43
N 44
N 45
N 47
Mostgewicht (°Oe)
63,3
64,4
67,7
65,2
66,3
Ertrag (kg/a)
233,9
225,3
205,2
221,3
213,1
Säure (g/l)
7,3
7,2
6,9
7,2
7,1
Standort:
Mußbach; Lößboden;
Unterlage 5 BB
Besondere Eigenschaften:
alle Klone sind als Ertrags- und Qualitätstypen einzustufen. N 44 bringt in den Vergleichsanlagen bei etwas geringeren Erträgen höhere Mostgewichte.
Anpflanzungsempfehlung:
begrenzter Anschnitt. Für leichte Böden empfiehlt sich als Unterlage 5 BB, für schwere Böden 125 AA.
Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
1976 gelangten die Portugieser-Klone von der Kreisrebenveredlungsanstalt in Dirmstein an die SLFA Neustadt und werden von ihr züchterisch weiter bearbeitet. Selektionen aus alten, bisher nicht klonenzüchterisch bearbeiteten, teils wurzelechten Weinbergen, sind in Prüfung.
Literatur:
- Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung an der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis 39, 71-88.
- Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz).



gerd.goetz@dlr.rlp.de     www.DLR-Rheinpfalz.rlp.de