Silvaner, Grüner

Merkmale:
hellgrüne, leicht wollig behaarte Triebspitze;
mittelgroße, glatte, runde bis schwach 3-lappige Blätter, Nerven der Blattunterseite mit Borsten, Blattrand gezähnt;
Traube mittelgroß, walzenförmig, teils geschultert, ausgesprochen dichtbeerig;
runde, grüngelbe Beeren, feste Beerenhaut, wohlschmeckend.
Eigenschaften:
mittlere Standortansprüche,
ertragssichere Sorte, Bereitschaft zu hohen Erträgen,
Wuchs kräftig, buschig,
Reife spät, geringe Verrieselungsneigung,
mittlere Winterfrostfestigkeit;
Oidium-, Peronosporaanfälligkeit mittel, etwas höher bei Botrytis.
Wein:
neutrale ausgewogene Weine, Qualität deutlich ertragsabhängig, kein hervortretendes Bukett, in nachhaltigen Böden bis wuchtig, evtl. auch breit, Charakter standortabhängig.
Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 6101 ha.
Synoyme:
-
Klonbezeichnung:
Wü 78, Wü 92
Wz 214, TS 78, Wz 226, Wz 298, Scheu 8946
2693, 703, 6404, 115 Schä, 40 Schä, 19 Opp
N 60, N 62
1, 184
Kiefer 1, Kiefer 1-14
We 21, We 22, We 88, We 89
FR 49-124, FR 49-127
ST 90
95, 99, 147



Klon: N 60, N 62
Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz
Anschrift:
Breitenweg 71, 67435 Neustadt an der Weinstraße, Tel.: 06321/6710,Fax: 06321/671222,
mailto:gerd.goetz@dlr.rlp.de, http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/
Selektionsziele:
Gesundheit, Sortentyp, Ertragssicherheit, bei Klon N 62 auch Reife
Selektionsdauer:
seit 1912
Ausgangsklonzahl:
150
Sanitärer Status:
Klon N 60 - Virustest 1982 (Neustadt); Mauketest 1989 (Neustadt)
Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
1,33 (Klone insgesamt)
Leistungsdaten:

Mittel aus:
1989-2002
Klon:
N 60
N 62
Mostgewicht (°Oe)
74,9
77,8
Ertrag (kg/a)
187,7
176,0
Säure (g/l)
8,2
8,5
Standort:
-
Besondere Eigenschaften:
Klon N 60 zeichnet sich als fruchtiger, eleganter, der N 62 als kräftiger, voller Silvanertyp aus.
Anpflanzungsempfehlung:
wie Grüner Silvaner allgemein.
Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
nach den Erfolgen der 1876 von Gustav Adolf Froelich in Edenkoben begonnenen Klonenzüchtung wurde 1908 von Ludwig Detzel und Heinrich Klingner an der Kgl. Obst- und Weinbauschule in Neustadt mit Silvaner (auch Riesling) die Erfassung positver Einzelstöcke in Praxisweinbergen begonnen. Die ausgelesenen Klone wurden durch positve Massenauslese erhalten und um 1920, 1930, 1950 und 1960 erneut angepflanzt. Ab 1962 begann aus den vorhandenen Klonen die Auslese von Kleinklonen, die ab 1982 der Virus- und 1989 der Mauketestung unterzogen wurden. Selektionen aus alten, bisher nicht klonenzüchterisch bearbeiteten, teils wurzelechten Weinbergen, sind in Prüfung.
Literatur:
- Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung bei der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis 39, 71-88.
- Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz).



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