Sandige Böden
- Buntsandstein
Aus dem Buntsandstein entwickelten sich durch die Gesteinverwitterung sandige Böden mit nur geringen Tonanteilen. Anfallende Niederschläge versickern leicht und schnell; im Boden gelöste Nährstoffe versickern mit. Diese Böden sind häufiger flachgründig oder der Unterboden (ab 20 – 30 cm Tiefe) ist stark mit Steinen durchsetzt. Sie gelten im Allgemeinen als weniger fruchtbar, vor allem weil sie zu wenig Niederschlagswasser speichern können. Wird es im Laufe des Sommers längere Zeit trocken und warm, leiden die Pflanzen unter Wassermangel. Für die bewirtschaftenden Bauern haben diese Sandböden (Quarzsand) einen weiteren Nachteil: Alle den Boden bearbeitende Werkzeuge und Maschinen verschleißen sehr rasch, da der Quarzsand sehr stark scheuert – ähnlich wie Schmirgelpapier -. So sind beispielsweise an einem dreischarigen Pflug die Pflugschare nach 15 bis 20 ha verschlissen. Ein Verschleiß, der beispielsweise in Tonböden oder in Lössboden (Köln-Aachener Bucht) selbst bei der zehnfachen Flächenbearbeitung noch nicht erreicht ist.
- Muschelkalk
Der aus dem Muschelkalk gebildete Boden hat die gleichen Eigenschaften wie die Kalkböden der Prüm-Hillesheimer Kalkmulde. Diese tonreichen Kalkböden speichern das Wasser sehr gut, halten auch die Nährstoffe fest und sind von den Pflanzen gut zu duchwurzeln. Die höheren Tongehalte machen den Boden plastischer (=verformbar), und damit werden sie schwerer bearbeitbar (=schwere Böden), d. h. es muss für die tiefere Arbeit (Pflug) mehr Energie aufgewandt werden. Dafür aber sind sie auch ertragsreicher und meist auch ertragssicherer. Da die Bodenteilchen durch den Ton gut miteinander verklebt sind, ist der oberirdische Bodenabtrag (=Bodenerosion) bei richtiger Bewirtschaftung im Allgemeinen gering.
- Keuper
Keuper ist ein sehr tonreiche und kalkreiches Gestein aus dem sich dementsprechend sehr tonreiche – also sehr schwer zu bearbeitende – Böden entwickelt haben. Sie werden vielfach auch als Stunden – oder Minutenböden bezeichnet. Diese Bezeichnung aus früheren Jahren stammend will sagen, dass es nur sehr kurze Zeiten gibt, in denen sich solche Böden bearbeiten (= pflügen) lassen. Trotz der heutigen Möglichkeiten starke Maschinen und Geräte einzusetzen achtet man trotzdem auf die günstigen Gelegenheiten im Jahr, wann sich die Böden im relativ feuchten Zustand befinden, und sie für die nächste Aussaat vorzubereiten . Trockene Böden sind “knochenhart”, nasse Böden extrem klebend, plastisch und schmierend; beides extrem schlechte Voraussetzungen für ein gutes Saatbett. Da diese Böden das Wasser besonders festhalten, steht nur ein vergleichsweise geringer Teil des gesamten Bodenwassers den Pflanzen zur Verfügung. Bereits leichte Trocknungstendenzen führen zu deutlichen Schrumpfrissen im Boden. Weil die Böden vom Winter her meistens mit Wasser gesättigt sind finden die Pflanzen im zeitigen Frühjahr auch sehr ungünstige Wachstumsbedingungen, denn wassergesättigte Böden sind sauerstoffarm. Die Pflanzenwurzeln aber brauchen zum Wachstum auch Sauerstoff, (denn jede lebende Zelle auf dieser Welt braucht Sauerstoff zum Atmen und damit zum Überleben). Der aber steht in Wasser gesättigten Böden nur unzureichend zur Verfügung. Beispiele für Folgen: Pflanzenwurzeln sterben teilweise ab, oder aber jungen Maispflanzen bekommen bläulich – violette Blätter und wachsen kaum. Aufgrund dieser sehr ungünstigen Eigenschaften wurden in früheren Jahren des öfteren diese schwersten Böden in Dauergrünland umgewandelt, so konnte die meist sehr mühselige Bodenbearbeitung auf Jahre unterbleiben. Dass solcherlei Böden nicht zu den fruchtbarsten gehören ist sicherlich klar geworden.
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