Riesling, Weißer

Merkmale:
gelblich-grüne, stark weißfilzige, behaarte Triebspitze mit rötlichem Anflug;
5-lappige, wenig gebuchtete, stumpf gezähnte Blätter mit derber, blasiger Oberfläche und unterseits wolliger Behaarung;
Traube klein bis mittelgroß, sehr dichtbeerig;
Beere rund, grün bis gelbbraun und schwarz punktiert;
wenig Bukett, säurebetont.
Eigenschaften:
stellt höchste Lageansprüche,
problemloser, kräftiger aufrechter Wuchs, sehr gute Holzreife,
beste Winterfrostfestigkeit, recht trockentolerant, robuster Gesundheitsstatus,
tendiert zu erhöhtem Roten Brenner- und Stielkrankheitenbefall.
Wein:
die fruchtige Säure verleiht dem Wein Frische, Rasse und Lebendigkeit,
Weine mit großem Potential und Entwicklungsfähigkeit,
Pfirsich- bis Schwarzer Johannisbeerenton,
vom Kneipwein bis zur Trockenbeerenauslese.
Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 21 050 ha.
Synoyme:
-
Klonbezeichnung:
Heinz 65, Heinz 108; Bernkastel 68
37 Trier, 34 Trier

356 Fin

N 90
24 Gm (24-195 Gm, 24-196 Gm, 24-209 Gm)*
64 Gm (64-177 Gm, 64-183 Gm, 64-184 Gm)
94 Gm (94-02 Gm)
110 Gm (110-06 Gm, 110-11 Gm, 110-18 Gm, 110-30 Gm)
198 Gm (198-10 Gm, 198-12 Gm, 198-16 Gm, 198-25 Gm, 198-30 Gm, 198-44 Gm)
239 Gm (239-12 Gm, 239-17 Gm, 239-20 Gm, 239-25 Gm, 239-34 Gm)
* in Klammer, jeweilige Subklone
HN 83
378, 391, Steinberg 99, DN 400, DN 500
St 7, St 91, St 26, Ra 69, Ra 95, Ra 98
Müller 2090
Schlöder 40
DH 20
Schäffer 3, Schäffer 4
We E 3, We E 100, We M 76, We O 44, We O 55, We 29, We 49, We 158
FR 52, FR 53, FR 54, FR V9/10
Weis 1, Weis 17, Weis 21



Klon: N 90
Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz
Anschrift:
Breitenweg 71, 67435 Neustadt an der Weinstraße, Tel.: 06321/6710, Fax: 06321/671222,
mailto:gerd.goetz@dlr.rlp.de, http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/
Selektionsziele:
Gesundheit, markanter Rieslingtyp, Ertragssicherheit
Selektionsdauer:
seit 1913
Ausgangsklonzahl:
150
Sanitärer Status:
Virustest seit 1982 (Neustadt); Mauketest ab 1989 (Neustadt)
Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
4,792
Leistungsdaten:

Mittel aus:
1975-1994 1)1989-2002 2)
Mostgewicht (°Oe)
79,3
75,3
Ertrag (kg/a)
131,1
164,1
Säure (g/l)
11,1
12,0
Standort:
Pfalz,
1)Johannitergarten; lehmiger Sand; Unterlage 5 C.
2)Kurfürst; Lößlehm; verschiedene Unterlagen.
Besondere Eigenschaften:
mittlere Ertrags- und erhöhte Mostgewichtsleistung, mittlere Säurewerte.
auf reduktiven Ausbau achten. Markanter, von fruchtigen Aromen geprägter Rieslingtyp.
Anpflanzungsempfehlung:
als Unterlage empfehlen sich auf wüchsigen, kalkhaltigen Böden SO4 und Binova, auf Sandboden 5 C.
Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
Neustädter Kleinklone dienten stets nur der internen Trennung bei der Auslesezüchtung im Hinblick auf Vermehrungsnachweise und Gesundheit, nicht der Trennung beim Verkauf.
Der Rieslingklon N 90 besteht zwar aus Kleinklonen, die bei der Testung und Vermehrung getrennt werden, beim Winzer tritt aber, solange keine deutlicheren Unterschiede
nachweisbar sind, nur N 90 in Erscheinung. Selektionen aus alten, bisher nicht klonenzüchterisch bearbeiteten, teils wurzelechten Weinbergen, sind in Prüfung.
Literatur:
- Großer, H., et al.; 1962: Der Riesling Klon 90 (Neustadt), ein Beitrag zur Klonenzüchtung der Pfalz. Weinberg und Keller, 288-307.
- Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung an der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis
39, 71-88.
- Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz).


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